Röhrentechnik

Ich nutze die Röhrentechnik, wenn ich Perlen mit einem größeren Loch haben will, es müssen gar nicht unbedingt Systeemperlen werddn. Da ich keine geraden, mittigen Löcher in Fimoperlen bohren kann, fangen meine Perlen oft als Röhre über einer Stricknadel an. Somit spare ich mir das nachträgliche Löcher bohren, denn das Loch ist schon da. Mit dieser Technik kann man bei größeren Perlen auch etwas Gewicht sparen, da sie etwas hohl sind.

Es beginnt mit einem halben Päckchen Fimo Professional, ggf. Systemperlenösen und einer Stricknadel aus einem Nadelspiel mit dem gewünschten Durchmesser.

Das gut weichgeknetete Fimo dann zu einer langen, einigermaßen gleichmäßigen Schlange rollen.

Die Mitte der Schlange über die Mitte der Stricknadel hängen.

Und das eine Ende spiralig um die Stricknadel wickeln.

Und dann das andere Ende.

Die Spirale ist jetzt einigermaßen mittig auf der Stricknadel. Mit einer Glasplatte die eingewickelte Nadel vor und zurück rollen. Dabei nur ganz wenig drücken. Unter der Milchglasscheibe ist meine Fimorolle zu erahnen.

Langsam wachsen die einzelnen Windungen zusammen.

Ganz langsam.

Irgendwann kann man eine weitere Stricknadel nehmen und die restlichen Ansätze verstreichen.

Schon ist eine glatte Röhre (mit Fusseln) fertig.

Je nach Technik kann man die Röhre jetzt direkt verzieren oder wie in diesem Fall mit einer dünnen Dekorplatte überziehen. Dazu erstmal die Größe der Platte ausmessen. Dafür das Fimo eher dünn in der Länge der Röhre ausrollen, an einer Seite gerade abschneiden und auf die Rolle legen.

Einmal herum wickeln und die andere Seite ebenfalls gerade abschneiden.

Die so entstandene Platte wieder abwickeln und bunt verzieren. Wenn dabei die Platte wieder etwas größer wird, dann ist das kein Problem. Die Platte von der Oberfläche mit einer Klinge lösen, damit sie möglichst wenig verzogen wird.

Wieder eine Seite gerade schneiden, drum wickeln und die andere Seite auch gerade schneiden.

Die Naht schliessen, erst mit den Fingern möglichst dicht und sauber zusammen legen. Nicht überlappend legen, das bekommt man nicht wieder glatt. Dann mit einer Stricknadel drüberrollen und so die Naht schliessen.

In gleichmäßigen Abständen die Röhre markieren.

Röhre und Messer sind an den Linien auf der Unterlage ausgerichtet. Es ist wichtig irgendeine visuelle Hilfe zu haben, damit das Messer wirklich rechtwinklig zur Röhre ausgerichtet ist und während des schneidens auch bleibt. Das Messer wird angesetzt und senkrecht bis zur Stricknadel durch geschnitten, dann wird die Röhre nach vorn gerollt und weiter geschnitten, bis die Röhre einmal rundherum geschnitten ist.

Wenn Messer und Röhre nicht sauber ausgerichtet sind oder die Röhre nicht gerade nach vorn gerollt wird, dann wird der Schnitt schief. Das isr sehr gut an dem rechten Schnitt zu sehen. Dann ein Stück zurück rollen und noch mal gerade schneiden.

Alle Perlen abschneiden und erst dann von der Stricknadel ziehen.

Fertig sind die Röhrenperlen, wer mag, kann hier aufhören. Für runde Perlen wird jetzt die äußere Schicht vorsichtig über das Loch gezogen. Immer rundherum mit Daumen und Zeigefinger den äußeren Rand über das Loch ziehen. Dabei die Perle immer drehen, damit alle Seiten gleichmäßig gezogen werden.

Von beiden Seiten schieben und ziehen.

Das Loch wird immer kleiner. Ich bearbeite beide Löcher abwechselnd, so kann das Fimo sich immer wieder etwas entspannen, während ich die andere Seite bearbeite.

Am Schluss bleibt immer dieses Mündchen übrig. Ich finde immer es sieht wie zusammen gepresste Lippen aus, deshalb ist es bei mir das Mündchen.

Die Perle kann jetzt sanft in den Händen gerollt werden um kugelrunde Perlen zu erhalten. Diese bleiben etwas länglich. Eine Perlenöse auf die Stricknadel stecken und die Perle auf die Stricknadel schieben. Das Loch durch die Perle hindurch ist ja schon vorhanden, nur durch das Mündchen verschlossen. Also wird die Nadel vorsichtig drehend durch Mündchen gebohrt, die Perle abgenommen und durch das gegenüberliegende Mündchen gebohrt.

Wenn die Perle ganz auf der Nadel ist, von beiden Seiten die Ösen hineinschieben.

Fertig. Ab in den Backofen.

Wenn kürzere Stücke abgeschnitten werden, entstehen rundere Perlen. Am Anfang ist es allerdings leichter etwas längliche Perlen zu machen, weil mehr Masse da ist, die über das Loch gezogen wird.

Ich wünsche viel Spaß beim Perlendrehen.

4 Antworten zu Röhrentechnik

  1. Rosemarie Kieback sagt:

    Diese Anleitung war sehr einfach erklärt und sehr gut nachzuvollziehen. Vielen Dank dafür.

  2. Eva sagt:

    Das ist eine kluge Idee und die Perlen sind wirklich schön. Eine Frage hätte ich: Ich suche einen online Anbieter der solche Ösen in diesen Größen verkauft ( in Bastelgeschäften bin ich noch nicht fündig geworden). Über einen Tipp würde ich mich freuen. Vielen Dank auch für die gute Fotoanleitung.

    • nica sagt:

      Danke für das Kompliment. Die Suche nach „Perlenhülsen“ bringt Shops unter anderem in Deutschland und in der Schweiz. Viel Spaß beim Perlendrehen.

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