Die Hülsen sind der Teil am Schreibgerät, den wir mit Fimo verzieren können. Die Hülse ist ein Messingrohr in dessen Enden die Spitze und das Endstück des Schreibgerätes eingepresst werden, hier muss also auf den Übergang von Fimo zu Metallteil des Schreibgerätes geachtet werden. Hier beschreibe ich die grundlegenden Schritte beim Verzieren der Hülsen beispielhaft, am Belegen mit Cane-Scheiben.
Die Hülsen sind sehr glatt, da kann es sein, daß das Fimo sich nach dem Backen wieder runterschieben lässt. Deshalb wird die Hülse etwas aufgerauht. Ich nehme mein gröbstes Schleifpapier.
Hier halte ich eine Spitze an die Hülse, um zu sehen, wie dick die Fimoumhüllung werden kann.
Dies ist ein Stück Fimo in der Stufe 4 meiner Pastamaschine. Also eher mitteldünn. Da der Mantel bei der Verarbeitung noch etwas dünner wird, ist es ganz gut etwas mehr Material zu haben.
Die Hülse auf die Fimoplatte legen.
Oben und unten abschneiden
Und eine Seite wird auch gerade.
Jetzt die Hülse einwickeln.
Die abgeschnittene Kante hinterlässt einen Abdruck in der restlichen Fimoplatte, wenn sie so weit aufgerollt wird, dass sie die Platte berührt. Man kann im Bild den hellen Strich sehen.
An diesem Strich wird die Platte leicht schräg abgeschnitten.
Und die Naht geschlossen.
Sanft, mit wenig Druck über die Oberfläche rollen bis die Naht geschlossen ist.
Mit Cane-Scheiben belegen.
Die müssen gar nicht hauch dünn sein.
Und rollen. Am besten mit einer flachen Platte. Das kann eine kleine Fliese sein, eine Akrylplatte vom Stempeln, ich nehme einen Metallschaber der für mich die richtige Größe hat. Wichtig ist es nur wenig Druck einzusetzen. Bei zuviel Druck löst sich das Fimo vom Metall.
Wenn die Canescheiben eingearbeitet sind und alles schön glatt ist, hat sich das Fimo über den Rand der Hülse hinaus gearbeitet. Der Überstand wird abgeschnitten.
Die Klinge dabei schön gerade halten und immer in Richtung Hülse schneiden, da sonst schnell mal die Umhüllung von der Hülse abgezogen wird.
Schön sauber abschneiden.
Auf einer Stricknadel hängend in den Backofen und gemäß Packungsbeilage backen.
Schreibgeräte werden ziemlich hart beansprucht. Selbst der original Fimo Lack hat da kaum eine Chance. Die Mischung aus Handcreme und Schweiss mit der ein häufig genutzter Stift konfrontiert wird, löst alles auf. Wer also Glanz will, muss schleifen und polieren. Ausserdem fasst es sich geschliffen einfach schöner an. Und die Haptik finde ich bei einem Stift ganz wesentlich.
Also Ärmel hochkrempeln (damit sie nicht nass werden) und los gehts.
So sieht die Hülse aus, wenn sie aus dem Backofen kommt.
Ein Schälchen mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel.
Und Nassschleifpapier aus dem Automobilbereich. Je nach Anzahl und Ausdehnung von Fingerabdrücken geht es mit einer Körnung von 400 oder 600 los. Am besten ist es, man vermeidet Fingerabdrücke und fängt mit dem 600er an. Das Papier etwas einweichen lassen, es ist dann flexibler.
Nach dem 600 mache ich meist mit Schleifgewebe weiter, dass liegt mir besser in der Hand. Wenn ich mal mit dem Papier weitermache, dann schleife ich in aufsteigender Körnung (800, 1000, 1200, …., 2200, 2400) bis 2400 weiter.
Da die Nummerierung auf dem Schleifgewebe schon nach kurzer Zeit nicht mehr lesbar war, habe ich in die einzelenen Schleifpads kleine Einschnitte gemacht. Je mehr Schnitte, desto feiner die Körnung. Ich muss die Schleifpads dringend austauscheen, die sehen schon reichlich abgenutzt aus.
Das Schleifpapier liegt in der einen Hand auf Zeige- und Ringfinger, der Mittelfinger liegt etwas tiefer. Dadurch ergibt sich eine Mulde, in die die Hülse prima reinpasst. Mit Daumen und Mittelfinger der anderen Hand greife ich die Hülse jeweils an einem Ende. Der Länge nach schleife ich dann die Hülse, der Zeigefinger dreht die Hülse immer wieder ein kleines Stück. Etwa eine halbe bis eine ganze Minute pro Körnung.
Die Schleifpads nehme ich genauso in die Hand.
Damit ich nicht immer nur in Längsrichtung schleife klappe ich das Schleifpad zusammen und lege die Hülse in die entstandene Falte. Das herausschauende Ende drehe ich mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand. Beim Wechseln der Pads die Hülse immer kurz im Wasser abspülen.
Nach dem Schleifen nochmal abspülen und abtrocknen. Fasst sich schon toll an und glänzt auch schon ein wenig. Wer es so gerne leiden mag hört hier auf, alle anderen holen jetzt den Dremel mit Polieraufsatz.
Beim Dremeln achtet man auf die Reflektion der Lampen im Fimo. Auf dem oberen Bild ist die streifenförmige Lichtreflektion im linken Bereich der Hülse eher unscharf und diffus. Im unteren Bild geht von der Mitte nach Links ein scharf abgegrenzter Lichtstreifen. Diese Schärfe entsteht im Laufe des Polierens.