Ein Hirsch kommt selten allein, aber diesmal kann ich zeigen, wie er entstanden ist.
Die Grundzutaten sind ein Geweihende, weisses Fimo professional und ein Stück Jade. Das Weiss sieht auf den Fotos furchtbar Gelb aus.
Das Fimo wie immer schön weich kneten, dann grob zu einer Schlange rollen und um die Jade und das Geweihende wickeln.
Das hält tatsächlich schon. Ich möchte einen möglichst weichen Übergang von Jade zu Fimo zu Geweih haben. Dafür lege ich noch weitere Fimo Stränge am Geweih herunter und verstreiche alles mit einer Stricknadel. Muss gar nicht super glatt werden, wird ja noch verziert. Ich versuche das Fimo harmonisch mit den vorhandenen Strukturen zu verbinden.
Und schon geht es ans Verzieren. Dazu rolle ich mir wieder eine dünne Fimowurst und schneide davon ganz viele Scheibchen ab.
Aus Scheibchen werden Kügelchen.
Die Kügelchen pappe ich aufs Fimo und drücke mit einem Kugeltool (den richtigen Namen weiss ich grad nicht) bei jedem Kügelchen die Mitte, so dass sich eine kleine Schale bildet.
Aber nicht überall kommen diese Kelche hin. Ich rolle wieder ein dünnes Würstchen, aber diesmal gebe ich mir mehr Mühe, weil ich ein glattes Würstchen will, mit einem spitz zulaufenden Ende. Dabei hilft mir ein kleines Acrylbrettchen, mit dem ich mein Würstchen rolle. Einfach ein Fimowürstchen unter dem Brettchen mit wenig Druck vor und zurück rollen. Für die Spitze etwas Druck an einer Seite ausüben.
Die Spitze spiralig einrollen und auflegen. Den Schwanz nach unten auslaufen lassen.
Und noch ein Paar mehr spiralige Würstchen.
In die Lücken zwischen den Spiralen kommen Kügelchen.
Als alles voll mit Würstchen und Kügelchen war, habe ich das Fimo mit PanPastels angemalt. PanPastel ist superweiche Pastelkreide die in kleinen Näpfchen daherkommt. Man kann auch normale Pastellkreide benutzen. Die Pastelkreiden dazu mit einem Messer durch abschaben pulverisieren. Mit diesem Pulver dann das Fimo mit einem weichen Pinsel bemalen. PanPastels kann ich direkt aus dem Näpfchen benutzen. Ich habe Gelb, Braun, Türkis und Grün genommen. Die Kreiden haften prima auf dem ungebackenen Fimo. Auf diesem Bild sieht man auch noch, dass ich in die Kelche noch kleine Kügelchen gesetzt habe, die dann wiederum zu Kelchen geworden sind.
Und ab in den Backofen. Und so ist es dann wieder heraus gekommen. Ist mir viel zu blass in den Farben, da ist kein Leben drin. Die Farben haben sich beim Backen nicht derartig verändert, das ist nur das Licht.
Ich wollte mehr Tiefe. Also mussten dunklere Farben in die Vertiefungen hinein. Da hätte ich schwarze Akrylfarbe über alles drübermalen und wieder abwischen können, das hätte mir aber die Farben zu stark verändert. Deshalb habe ich die Dervent inktense genommen. Dervent inktense haben etwas von Aqurellfarben an sich. Sie werden mit Wasser vermalt und sind feucht ineinander vermalbar. Wenn sie erst einmal getrocknet sind, dann sind sie wasserfest.
Ich nehme die Blöcke immer aus dem Kasten heraus, da sich sonst das Wasser unter dem Block sammelt und die Farbe anlöst. Mit einem Pinsel mache ich den Block nass und rühre etwas drauf herum, so dass ich die Farbe aufnehme. Damit es auf Fimo funktioniert, darf die Farbe nicht wässrig sein, sondern eher etwas cremig.
Ausnahmsweise hatte ich die Farbe hier etwas flüssiger, damit sie in die Vertiefungen läuft. Den Unterschied kann man gut bei den Spiralen sehen und unten am Übergang von Fimo zu Geweih, da sieht man, dass auch das Geweih jetzt ergrünt ist.
Da die Kelche jetzt alle wieder grün geworden sind, habe ich mein Inka Gold genommen. Da nehme ich immer etwas Farbe aus dem Topf und schmiere es auf meine Arbeitsfläche. Mit der Fingerbeere das Inka Gold dünn aufnehmen und über die erhöhten Stellen streichen.
Überall ein wenig Inka Gold, sowohl auf dem Fimo als auch auf dem, was noch vom Geweih rausschaut.
Dann habe ich noch Alkohol inks dazu genommen und die Kügelchen und das Kelchinnere ist errötet. Und mit gelber Alkohol ink lassen sich ganz prima Akzente setzen.
In die Mitte der Spiralen ist auch noch etwas Magenta gekommen.
Und hier nochmal von allen Seiten.