Als Begründung dafür, daß Fimo nach längerer Lagerung fester wird und anfänglich schwerer zu konditionieren ist, werden immer gern die nach unten sinkenden Weichmacher genannt. Wäre es tatsächlich so, dann wäre es wichtig, daß die Fimo Päckchen im Laden regelmäßig gedreht werden. Die Päckchen stehen aber immer richtig herum. Außerdem wären auch die Fimo Verkaufsregale völlig falsch gebaut, denn die Päckchen stehen ja darin, bei sinkenden Bestandteilen wäre eine liegende Lagerung wesentlich sinnvoller. Um einfach sicher zu gehen, daß nicht doch irgendwelche Komponenten im Fimo ihre Position wechseln habe ich ein Paket Fimo genommen, welches schon Ewigkeiten, genauer gesagt mehrere Jahre unberührt herum liegt. Es wurde definitiv nicht gedreht.
Das ist noch Fimo classic, also wirklich nicht mehr ganz frisch. Davon habe ich dann zwei Scheiben abgeschnitten. Jeweils durch den ganzen Block hindurch. In der Annahme, daß sich das untere Segment, wegen der vielen Weichmacher, ganz anders als das obere verhalten müsste.
Die Segmente habe ich getrennt und jeweils ein oberes und ein unteres konditioniert. Ich habe beide Scheibchen immer gleichzeitig durch die Nudelmaschine geschickt, damit auch wirklich beide gleich konditioniert sind. Schon beim konditionieren war kein Unterschied feststellbar.
Zwei Scheibchen blieben unkonditioniert. Alle vier gingen gemeinsam in den Backofen und wurden 1 Stunde bei 130 Grad gebacken.
Und dann habe ich sie gebogen. Erwartunsgemäß sind die unkonditionierten Scheibchen an der Knickstelle gerissen, aber beide gleich.
Die konditionierten Teile sind beide nicht gerissen.
Einmal das obere Scheibchen.
Und das untere.
Beide Scheibchen sind auch im Langzeittest gleich belastbar.
Fimo ist thixotrop. Die Thixotropie kennt man vom Ketchup, der fest in der Flasche sitzt, bis man ihn kräftig schüttelt, erst dann kommt er aus der Flasche raus. Es müssen also die Bestandteile des Fimos bewegt werden, dadurch wird es weich.