Was mit nem Hirschen geht, das sollte auch mit Holz funktionieren.
Es fängt alles ganz einfach mit einem Stück Holz, etwas Fimo und einem Bergkristall an. Als Kristalle nehme ich gerne die rohen, ungeschliffenen Stücke, werden oft als Wassersteine verkauft. Zum einen mag ich das unregelmäßig organische lieber und zum anderen kann es dadurch vom Fimo besser festgehalten werden. Das Holzstück habe ich vorab einmal mit meiner üblichen Fimo Backtemperatur und -dauer gebacken um zu sehen, ob das irgendwelche unschönen Auswirkungen hat und um mögliche Restfeuchtigkeit heraus zu locken. Ich bin noch kurz mit feinem Schleifpapier über das Holz gegangen, weil es sich dann einfach weicher anfühlt.
Als erstes wird der Stein befestigt. Dazu eine lange Fimo Schlange rollen.
Diese wird dann oben auf dem Holz spiralig und dann um das Holz herum gelegt.
Mit der Stricknadel, oder einem anderen Lieblingswerkzeug, glätten und in Richtung Holz ausziehen um einen möglichst weichen Übergang zum Holz zu schaffen.
Wenn alles einigermaßen glatt ist, den Kristall aufsetzen und in das Fimo hineindrücken.
Eine Fimo Schlange um den Kristall wickeln. Mein Kristall hat eine hervorstehende Ecke, da habe ich das Fimo obendrüber geführt, weil so ein zusätzlicher Halt entsteht.
Alles aneinander angleichen.
Mit einem Metallwerkzeug das Fimo nach unten weg ziehen. So wird es zum Holz hin ganz dünn ausgestrichen. Eine dicke Kante würde ziemlich unnatürlich aussehen.
Und schon geht es ans verzieren. Der Kristall sitzt einigermaßen fest. Da das Fimo aber ungebacken ist, ist schon ein wenig Vorsicht angesagt, sonst schubst man ihn von seinem Platz. Ich hatte mir vorher im Netz Bilder von Pilzen angeschaut, da gibt es wunderschöne Dinge. Ich wollte irgendwie die Idee von verwunschenem Wald vermitteln. Es beginnt mit einem kleinen Fimo Würstchen, welches in kleine Scheibchen geschnitten wird.
Die Scheibchen werden zu Kreisen geformt und radial eingekerbt. Ich habe dabei an die Lamellen auf der Unterseite vieler Pilze gedacht.
Das gerillte Scheibchen wird aufgepappt.
Und noch ein Scheibchen, und ein weiteres, etwas überlappend, und auch Scheibchen im Scheibchen. Pilze stehen ja auch oft eng bei einander. Die Mitte wird mit einem Kugelwerkzeug festgedrückt.
Und ein dünnes Würstchen rollen.
Und Scheibchen abschneiden. Ich nehme absichtlich kein Klinge, weil ich das Würstchen beim schneiden zusammen drücken will. So entstehen lauter kleine längliche fast Ovale. Es ist ein Metallschaber, recht dünn, aber eben nicht scharf. Ich achte darauf, daß die Scheibchen neben einander sind, wenn sie übereinander sind, dann pappen sie zusammen. Ich bewege bei jedem Schnitt also den Schaber ein Stückchen weiter.
Jedes kleine Oval wird aufgelegt und bekommt mit dem Kugelwerkzeug eine Kerbe. Die Blättchen gehen hier über das eigentliche Fimo hinaus und liegen mit der Spitze auf dem Kristall auf.
Und ein gaaanz dünnes Würstchen rollen.
Spiralig um einen Zahnstocher wickeln und vorsichtig abziehen.
An geeigneter Stelle auflegen und etwas andrücken.
Für eine weitere Sorte Pilze rolle ich mir ein Stück Fimo aus.
In der Backabteilung gibt es diese tollen Fondant Roller. Damit rolle ich einfach mit deutlichem Druck über mein Fimo Stückchen. Allgemein haben die Zuckerbäcker viele feine Geräte, die sich auch in der Fimo Ecke gut machen. Sie dürfen danach nur nicht wieder in die Küche zurück.
Und mit dem Minikreisausstecher kleine Kreise ausstechen.
Alles was nicht Kreis ist entfernen.
Und wieder dicht an dicht einpflanzen.
Die Mitten mit dem Kugelwerkzeug festdrücken.
Und wieder dünnes Würstchen und daraus viele kleine Blätter machen.
Alle Lücken mit Blättern füllen. Kleine Kügelchen in die Mitte der Pilze drücken.
Zwischendurch auch mal ein Kügelchen pflanzen und in die Mitte mit dem Kugelwerkzeug ein Löchlein drücken. Alles dicht zuwuchern lassen, bis der ganze Kopf bedeckt ist. Dann in den Backofen damit. Bei der vom Hersteller empfohlenen Temperatur backe ich immer eine Stunde und lasse es im Ofen auskühlen. Wegen des Steins würde ich schnelle Temperaturwechsel vermeiden.
Nach dem Backen wird es bunt. Da nehme ich gerne meine Derwent inktense Blöcke.
Blätter werden grün, die Ranken bekommen ein blaugrün ab.
Pilze werden rot, orange, rosa.
Wenn alles hübsch bunt und getrocknet ist, dann wird alles mit einer Mischung aus dunkelbrauner und schwarzer Acrylfarbe übermalt.
So schmutzig kann es nicht bleiben, also alles schnell wieder abwischen. In den Vertiefungen bleibt es schmutzig, aber obendrauf schön sauber machen. Den Kristall auch wieder ordentlich putzen. Auch das Holz wird schmutzig und wieder sauber gemacht.
Und nun wird alley wieder bunt gemacht. Dabei nicht so sehr in die Tiefen gehen, dort soll es dunkel bleiben.
Einfach ein wenig mit den Farben spielen, von dunkel zu hell arbeiten. Lichter setzen.
Ich steh auf Glanz, also muss noch ein Hauch von Inka Gold auf die Spitzen.
Dazu nehme ich etwas Inka Gold aus der Dose und schmiere es auf meine Arbeitsfläche. Dort hinein tippe ich mit der Fingerbeere und tippe sie ein Paar mal auf der Arbeifsfläche ab.
Zart mit der Fingerbeere über die Pilze wischen, die Blätter bekommen auch ihren Teil ab, genauso wie das Holz auch etwas vergoldet wird.
Auch über die Ranken drüber wischen.
Nochmal die Pilze.
Und von der anderen Seite.
Fertig!